ÖÄK möchte Gesundheitskompetenz stärken
Wien [ENA] Anlässlich der Nationalratswahl 2024 in Österreich präsentierte die Österreichische Ärztekammer bei einer Pressekonferenz Forderungen und Lösungsansätze für das Gesundheitssystem der Zukunft und legt den künftigen politisch Verantwortlichen ein "Regierungsprogramm" der Ärzteschaft zu medizinischen Versorgungsthemen ans Herz. Ganz zentral dabei ist das Thema die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung.
Dabei setzt die ÖÄK auch auf Theorie und schlägt ein eigenes Schulfach "Gesundheitsbildung" als verbindlichen Bestandteil im Lehrplan von Kindern und Jugendlichen vor. In der Zwischenzeit gibt es aber schon das Projekt Med4School, das in verschiedenen Sprachen angeboten wird und in dem Schüler*innen lernen wie ihr Körper funktioniert und wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitswesen für die Gesellschaft ist. Dr. Harald Meyer, Vizepräsident der ÖÄK, unterstrich die persönliche Verantwortung für die eigene Gesundheit als wichtigen Faktor für die Gesundheitsvorsorge und denkt an ein Bonussystem und mehr Angebote zur persönlichen Prävention um die gesundheitliche Situation selbst besser einschätzen zu können.
Dabei soll auch eine Weiterentwicklung der e-Card zu einer digitalen Gesundheitsvorsorgekarte helfen Dazu soll es eine evidenzbasierte Modernisierung der Vorsorgeuntersuchungen geben, zum Beispiel für Brustkrebs oder die Darmkrebsvorsorge. Die Zukunft liegt aber auch in einer Erweiterung der Zuwendungsmedizin, d.h. dem Ausbau der Gesprächsmedizin statt der technisierten Medizin. Das neue Modell des lebenslangen Gesundheitspasses ist als logische Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Passes gedacht. Er enthält alle Vorsorgeuntersuchungen und alle Impfungen für die jeweiligen Lebensabschnitte. Zwar gibt es in Österreich aktuell bereits 1.1. Millionen Vorsorgeuntersuchungen, aber Dr. Edgar Wutscher kann sich durchaus eine Verdoppelung vorstellen.