Mittwoch, 23.04.2025 19:59 Uhr

Demo: Keine neuen US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland!

Verantwortlicher Autor: Sergej Perelman Wiesbaden, 24.03.2025, 11:06 Uhr
Nachricht/Bericht: +++ Politik +++ Bericht 4622x gelesen
Protestteilnehmer mit Schild, Wiesbaden, 29.12.2024, Fotograf: Sergej Perelman

Wiesbaden [ENA] Das 'Wiesbadener Bündnis gegen Raketenstationierung' und die 'Friedens- und Zukunftswerkstatt e.V.' in Frankfurt a.M. rufen bundesweit zu einer Demonstration in Wiesbaden am 29.03.2025 unter dem Motto "Keine neuen US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland! Befehlskommando in Wiesbaden auflösen! Friedensgebot der Hessischen Verfassung einhalten!" auf. Die Raketen würden die Kriegsgefahr erhöhen, mahnen die Veranstalter.

Nachstehend wird der Aufruf der Veranstalter im originalen Wortlaut veröffentlicht.

Aufruf zur Demonstration in Wiesbaden am Samstag, 29. März 2025. Wiesbadener Bündnis gegen Raketenstationierung und Friedens- und Zukunftswerkstatt e.V. in Frankfurt a.M.: Keine neuen US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland, Befehlskommando in Wiesbaden auflösen, Friedensgebot der Hessischen Verfassung einhalten! Auftaktkundgebung um 12 Uhr am Hauptbahnhof, Abschlusskundgebung um 14.30 Uhr auf dem Kranzplatz.

Die Gefahr eines weltumspannenden Krieges ist derzeit so groß wie noch nie. Es besteht die reale Möglichkeit, dass wir in den atomaren Abgrund taumeln oder Opfer eines konventionellen Krieges werden. In dieser Situation sollen ab dem kommenden Jahr US-Mittelstreckenraketen in Deutschland stationiert werden. Gesteuert werden sollen sie über den Militärstandort Wiesbaden und eine Kommandozentrale im Stadtteil Mainz-Kastel.

Es sind Erst- und Enthauptungsschlagswaffen. Sie erhöhen die Kriegsgefahr und gefährden den Frieden. Die geplante Stationierung steht damit nicht im Einklang mit dem Friedensgebot in Artikel 69 Hessische Verfassung. Mit Hyperschallraketen kann in ca. 10 Minuten Moskau getroffen werden. Umgekehrt können in derselben Zeit russische Raketen als Erst- oder Gegenschlag hier einschlagen. Wegen der hohen Geschwindigkeit der Raketen kann es leicht zu Fehlreaktionen kommen, denn bei einem Alarm bleibt keine Zeit für eine überlegte Entscheidung.

Die am 10.7.2024 verkündete Zustimmung der Bundesregierung zur Stationierung erfolgte ohne jede vorherige öffentliche und parlamentarische Diskussion. Abrüstungsverhandlungen und ggf. ein Stationierungsmoratorium sind nicht vorgesehen. Wir fordern: Die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland zu unterbinden. Das US-Raketenbefehlskommando in Mainz-Kastel abzuziehen und weder dort noch anderswo in Deutschland zu stationieren. Das Projekt zur Entwicklung eigener europäischer Mittelstreckenwaffen (ELSA) zu stoppen. Verhandlungen über eine Neuauflage des INF-Vertrages anzustreben, der von 1988 bis 2019 Mittelstreckenraketen in Europa verboten hat. Kriege und Konflikte diplomatisch statt militärisch zu lösen.

Weltweit für eine sichere und friedliche Zukunft einzutreten, auch in Zusammenarbeit mit politischen Gegnern und Konkurrenten. Wir richten unsere Forderungen an alle zuständigen Entscheidungsträger auf kommunaler, Landes- und Bundesebene. Weitere Informationen, Flugblätter und Plakate unter https://nie-wieder-krieg.org/wiesbaden/

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