Donnerstag, 03.10.2024 13:19 Uhr

Unser wildes Erbe

Verantwortlicher Autor: Friedrich S. Lenz Bad-Dürkheim, 01.11.2023, 09:00 Uhr
Nachricht/Bericht: +++ Mixed News +++ Bericht 10537x gelesen
Symbolfoto
Symbolfoto   Bild: Fotos © Lenz

Bad-Dürkheim [ENA] Was haben „Unser wildes Erbe“ und ein Kirschbäumchen miteinander zu tun. Nun, beide sind „Kreationen“ des Bestsellerautors und Deutschlands bekanntesten Försters, Peter Wohlleben. Er publiziert, praktiziert, polarisiert und ist für Teile der etablierten Fortwirtschaft ein rotes Tuch.

Sein Engagement bringt es mit sich, dass er oft unterwegs ist. Dabei ist ihm im Hamburger Hauptbahnhof schon vor Jahren ein winziges Kirchbäumchen in einem Gleisbett aufgefallen. In diesem Herbst bekam Wohlleben von der Deutschen Bahn dann deren Einverständnis, das Kirchbäumchen auszugraben, und er pflanzte es im Garten seiner Waldakademie in der Eifel wieder ein. Die Instagram-Community kreierte den Namen „GleisBert.“ Zeitgleich ist auch sein neues Buch „Unser wildes Erbe“ erschienen.

Das neue Buch handelt vor allem davon, wie Instinkte uns steuern und was das für unsere Zukunft bedeutet d.h. es geht um die Fragen, wie sehr sind wir Menschen noch immer instinktgesteuert? Und wieso ist das ein Problem, wenn es darum geht, unseren Planeten zu schützen? Peter Wohlleben bringt es auf den Punkt: „Ich denke, dass wir mit einem völlig falschen Ansatz unterwegs sind, weil wir unsere tierische Natur komplett ausblenden und so tun, als ob die Lösung allein Sache des Verstandes wäre.“ Im Abschnitt „Revierverhalten“ resümiert er über die Regulation und den begrenzten Platz auf der Erde: „Wenn alles voll ist, passt niemand mehr hinein."

"Für Tiere ist so ein Gedränge unvorstellbar, weil vorher längst andere Faktoren greifen würden, vor allem einer: Die Nahrung ginge aus.“ Hierbei kommt es besonders auf das Wissen der Alten an, das sie als so genannte „Geschichtserinnerer“ haben. Zitat: „Alte Menschen sind das Gedächtnis einer Gesellschaft, sie haben Situationen kennengelernt, die den Jüngeren noch fremd sind. In Krisenzeiten sind sie eher in der Lage, angemessen zu reagieren und Problemlösungen zu entwickeln, weil sie das alles schon einmal erlebt haben. Das kann im Zweifelsfall über Leben und Tod und damit über den Fortbestand der eigenen Gene entscheiden.“

Auf eben die „Alten“ setzen mittlerweile zahlreiche Unternehmen und holen diese gezielt für befristete Einsätze zurück, da deren langjähriges Fachwissen und Fähigkeiten auf dem Markt gar nicht zu finden sind. In dem neuen Buch werden in den drei Kapiteln (Wir sind immer noch Tiere, die Krone der Schöpfung, den Spieß umdrehen) sehr viele interessante Bereiche angesprochen. Doch am Ende ist er wieder bei seinem Lieblingsthema, den Bäumen. Von ihnen sollen wir lernen. "Sie sind hilfsbereit, nicht egoistisch und verbessern die Umwelt. Sie vermehren sich auch nicht so rücksichtslos, dass ihr Lebensraum darunter leidet."

Und das Buch endet ganz folgerichtig mit der Empfehlung: „Lassen Sie uns alle ein bisschen Buche werden.“ Und so hat auch das Kirschbäumchen aus dem Hamburger Gleisbett seinen wohlverdienten Platz in der Eifel gefunden. Das Buch „Unser wildes Erbe“ von Peter Wohlleben ist erschienen im Ludwig Verlag, München. ISBN: 978-3-453-28163-9 Archivfotos: © www.lenz.en-a.ch

Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von European-News-Agency können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.
Zurück zur Übersicht
Info.