Donnerstag, 03.10.2024 11:57 Uhr

Rolf Dobelli "Die Kunst des digitalen Lebens"

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 10.09.2024, 16:57 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 3635x gelesen

Wien [ENA] Dass das Buch "Die Kunst des digitalen Lebens: Wie Sie auf News verzichten und die Informationsflut meistern" von dem Schweizer Schriftsteller und Unternehmer Rolf Dobelli ein Bestseller ist zeigt auch, dass der Autor mit seiner eindringlichen Warnung vor "Newssucht" nicht ganz Unrecht hat, da viele Menschen davon betroffen sind und sich mit dem Internet die Sucht nach News zu einer gefährlichen Manie entwickelt hat.

Dobelli beschreibt sehr eindrucksvoll wie er sich mit den Jahren zu einem unersättlichen Zeitungsleser entwickelte und mit dem Aufkommen des Internets in den 90er-Jahren und den damit verbundenen umfassenden und kostenlosen News aus der ganzen Welt eine enorme Begeisterung und Faszination für das überwältigende und "grelle News-Gewitter" verspürte. Dabei wähnte er sich richtig am Puls der Zeit. Es war wie Alkohol schreibt er, sah aber, daß er immer nervöser wurde und Bruchteile von News Meldungen seine Aufmerksamkeit in Stücke zerschnitten. Da erkannte er, dass News für ihn gefährlich sind, denn die Nachrichten schlüpften automatisch in sein Bewusstsein und er stellte sich letztendlich die Frage "Verstehst du die Welt nun wirklich besser?

Danach beschreibt er sehr detailliert, wie er sich von seiner News-Sucht befreite. In der ersten Woche spürte er Nervosität, weil er ununterbrochen dachte auf die nächste Katastrophe nicht vorbereitet zu sein. Aber nach einem Monat machte sich eine höhere Lebensqualität bemerkbar und er hatte plötzlich viel mehr Zeit. Dabei stellt sich aber die Frage, wie verbringen wir unsere Lebenszeit, die einerseits so kostbar ist, andererseits uns auch dauernd mit lähmender Langeweile und beängstigender Leere, dem sogenannten "horror vacui" bedroht? Um diese Leere aufzufüllen eigenen sich News anscheinend besonders gut und vermitteln das Gefühl von sozialer und politischer Kompetenz, auch wenn Dobelli die täglichen News ziemlich wertlos einschätzt.

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