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ÖAW "150 Jahre Franz-Josef-Land"

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien , 31.05.2023, 16:42 Uhr
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Wien [ENA] Die österreichische Akademie der Wissenschaften hat eine Ausstellung anlässlich der österreichisch-ungarischen Nordpol-Expedition 1872 in Wien präsentiert, in der einige durchaus interessante Artefakte wie das Reisebuch von Graf Josef Pálffy, eine alte Polarkarte, ein Gemälde von Kap Schrotter oder zerbrochene Stücke einer Flaschenpost von Carl Weyprecht auf der Inselgruppe Franz-Josef-Land verfasst, gezeigt werden.

1978 wurde die Flaschenpost auf der Insel Lamont von einem russischen Forscher gefunden und zwei Jahre später kam sie nach Wien. Nicht uninteressant an dieser im Mai 2023 eröffneten Ausstellung ist, dass der Katalog durchaus auch kritische Worte zur Entdeckungslust in früheren Jahrhunderten findet und sie im Gesamtkontext von Umweltzerstörung und Besitzanspruch sieht, deren Auswirkungen uns noch heute oft nachteilig betreffen. Begonnen hat das Interesse an der Polarforschung mit anerkannten Wissenschaftler, wie dem deutschen Geographen August Petermann und den Österreichern Julius Payer und Carl Weyprecht. Sie vermuteten nämlich aufgrund von warmen Meeresströmungen ein eisfreies Meer und somit einen direkten Zugang zum Nordpol.

Eine vom Polarforscher und Mäzen Graf Wilczek finanzierte österreichisch-ungarische Nordpolexpedition suchte die Nordostpassage um den asiatischen Kontinent herum. Am 13. Juni 1872 verließ das Schiff "Admiral Tegetthoff" mit 24 Mann Besatzung Bremerhaven, wurde später im Packeis eingeschlossen und driftete auf einer Eisscholle nach Norden. Am 30.August 1873 sichtete die Besatzung bisher unbekanntes Land, das nach Kaiser Franz-Joseph I benannt wurde. Zwar diente diese Entdeckungsfahrt hauptsächlich wissenschaftlichen Zielen, trotzdem bedeutet die Benennung von Inseln, Bergen oder Gletschern mit Namen zumindest eine symbolische Landnahme und einen Besitzanspruch meinen die Kurator*innen der Ausstellung Gerhard Holzer, Petra Svatek und andere.

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