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Ivan Marchuk, eine Legende der ukrainischen Avantgarde

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien , 10.05.2023, 16:35 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 7617x gelesen

Wien [ENA] Vom 12. Bis 14. Mai 2023 ist in der Aula der Wissenschaften in Wien die Ausstellung des bekannten ukrainischen Malers Ivan Marchuk zu sehen, der wegen des Krieges in der Ukraine derzeit in Wien im Exil lebt und trotz eines Schicksals von Flucht und Verfolgung, seine Ausstellung unter das Motto, "Gebt mit tausend Jahre und ich bemale den Himmel" stellt und am Tag der Eröffnung ausserdem seinen 87. Geburtstag feiert.

An diesem besonderen Tag wünscht sich der Künstler "ich will keine Tränen sehen, keine traurigen Menschen, ich will, dass alle glücklich sind." Das sind vielleicht Wünsche, die in Angesichts der schrecklichen Realität des Krieges, wenigstens für das ukrainische Volk schwer zu realisieren sind. Vielleicht strahlen deshalb seine Bilder oft eine geheimnisvolle Traurigkeit aus, aber auch die leise Hoffnung, dass das Spinnennetz der Düsterkeit zerreißt und die zerbrechlich wirkenden Figuren einen Ausweg aus der Gefangenschaft finden. Marchuks einzigartige Maltechnik, die dem Dargestellten Tiefe und eine gewebeartige Struktur gibt, hat sich in seinem langen Leben an gut 5000 Kunstwerken entwickelt, in denen er vom Surrealismus beeinflusst ist.

Seine Blumenkompositionen, rätselhaften Landschaften oder abstrakten Kompositionen zeigen immer wieder seinen unverwechselbaren eigenen Stil und Ausdruck und bleiben sich selbst und seiner Technik treu. Kunst ist für ihn nicht eine Wahl, sondern eine Berufung, beteuerte er in einem Interview. Für ihn ist die Welt der Kunst realer als die wirkliche, weil man mit ihr neue Räume und Horizonte entdecken kann. Auch möchte er seine Bilder nicht als melancholisch interpretiert wissen, vielmehr bezeichnet er sie als innige Reflexion, weise und als göttliche Stille. Es ist vielleicht die Stille vor einem Sturm, vor einer Explosion, die erst in seinem Spätwerk, dem "new expressive" seiner 500 Werke, die er in New York geschaffen hatte, zu sehen ist.

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