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Laura Freudenthaler erhält das George-Saiko-Stipendium

Verantwortlicher Autor: Carlo Marino Rom/Graz, 19.10.2020, 16:38 Uhr
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Rom/Graz [ENA] Die privat gestiftete Auszeichnung ist nach dem österreichischen Romancier und Kunsttheoretiker George Saiko (1892-1962) benannt und wird vom Verein George Saiko alle zwei Jahre verliehen. Saiko kam 1910 nach Wien, studierte 1912-1927 an der Universität Wien Philosophie, Psychologie, Archäologie und Kunstgeschichte (Dr. phil. 1927; Dissertation "Der frühbarocke Palastbau in Wien"),

lernte 1914 Franz Theodor Csokor kennen, der ihm die ersten Publikationsmöglichkeiten verschaffte (Erzählungen "Das letzte Ziel", 1913; "Die gnadenlose Stadt", 1914), schloss Freundschaft mit Hermann Broch und lernte Robert Musil kennen. Vorübergehend war Saiko Mitglied der Schauspieltruppe von Ida Orloff am "Deutschen Theater" in Sankt Petersburg. In der Folge widmete er sich kunsthistorischen Themen für englische und amerikanische Kunstzeitschriften, aber auch Essays und schriftstellerische Tätigkeit. Das alle zwei Jahre verliehene George-Saiko-Reisestipendium in Höhe von Euro 7000.- geht heuer an Laura Freudenthaler. Die 1984 in Salzburg geborene Autorin besticht

in ihren Texten durch einen meisterhaften Umgang mit einer subtilen Sprache und entwickelt Erzählverfahren, die die oft verschwommenen Wirklichkeitserfahrungen und Befindlichkeiten der Figuren konkret nachvollziehbar machen. Mit ihren Paargeschichten „Der Schädel von Madeleine“ (2014) und dem im Droschl-Verlag publizierten Erstlingsroman „Die Königin schweigt“ (2017) sorgte sie bei Kritik und Publikum für Begeisterung. Zuletzt erschien 2019 ihr ebenfalls hoch eingeschätzter Roman „Geistergeschichte“. Mit dem Text „Der heißeste Sommer“ gewann Laura Freudenthaler im Juni dieses Jahres den 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Literaturwettbewerb.

Bisherige PreisträgerInnen waren Oswald Egger, Brigitta Falkner, Josef Winkler, Olga Flor, Ann Cotten, Sabine Scholl, Dimitré Dinev, Thomas Stangl, Marianne Jungmaier und Barbi Marković. Das Stipendium wird mit einer Lesung Laura Freudenthalers aus ihrem Roman „Geistergeschichte“ am 5. November 2020, um 19.00 Uhr, im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek (Johannesgasse 6, 1010 Wien) überreicht. Die Laudatio hält der Leiter des Literaturhauses Graz und Präsident des George-Saiko-Vereins Klaus Kastberger.

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