Samstag, 04.05.2024 19:21 Uhr

Techtextil und Texprocess

Verantwortlicher Autor: Joachim Scheuermann Frankfurt am Main, 23.04.2024, 19:46 Uhr
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Frankfurt am Main [ENA] Vom 23. bis 26. April wird in Frankfurt am Main die 20. Ausgabe der Techtextil abgehalten. Mehr als 1.600 Ausstellern aus 50 Nationen stellen ihre Innovationen und Lösungen für viele Bereiche des täglichen Lebens vor. Auch in der Textiltechnik gewinnt die KI an Bedeutung. Mit ihr sollen Produktions- und Verarbeitungsschritte von Design über Material bis zum Recycling effizienter durchgeführt werden.

In vielen industriellen und privaten Bereichen ist die Textiltechnik notwendiger Bestandteil der Produkte. Wer nur an Bekleidung denkt, denkt zu kurz. So ist die Textiltechnik in der Landwirtschaft ebenso notwendig wie in der Bauindustrie. Seien es Verpackungsmaterialien oder Möbelindustrie, Medizinischer Bereich oder Umweltschutz in all diesen und weiteren Bereichen werden die Produkte aus Textilien benötigt.

Die Innovationskraft einer Branche wird mittlerweile durch entsprechende Innovationspreise/Awards aufgezeigt. In acht Kategorien, so z.B. Techtextil Innovation Award in New Approaches on Sustainability & Circular Economy, New Product, New Technology, New Concept, New Technologies on Sustainability & Recycling, Texprocess Innovation Award Innovation zur Qualitätssteigerung werden 15 Preisträger für ihre Forschung und wegweisende Produkte prämiert. Wie können Flugzeuge besser recycelt werden oder was kann die Medizin gegen Sepsis unternehmen, gibt es eine Kreislauffähigkeit der Bekleidung? Dies sind Fragen, die durch die Preisträger beantwortet werden.

Zu den Preisträgern gehört u. a. in der Kategorie New Approaches on Sustainability & Circular Economy das belgische Textilforschungsinstitut Centexbel, welches ein Verfahren für das Recycling von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen aus der Luftfahrt entwickelt hat. Bei diesem Verfahren werden durch Induktionswärme verschweißte thermoplastische, textilverstärkte Verbundwerkstoffe erhitzt und anschließend voneinander gelöst.

Ein anderer Preisträger aus der Kategorie New Product, das portugiesische Technologiezentrum für Textil- und Bekleidungsindustrie CITEVE hat ein textilverstärktes Abdichtungssystem für Flachdächer entwickelt. In ein Jacquard-Gewebe aus recyceltem Polyester als textile Verstärkungsstruktur sind elektronische Garne, die auf Wärme, Temperatur und Feuchtigkeit reagieren, eingearbeitet. Verbunden ist dieses Textilgewebe mit einer thermisch reflektierenden, flüssigen Abdichtungsmembran auf Wasserbasis.

Einer der drei Preisträger in der Kategorie New Technology ist Heraeus Precious Metals, das den Techtextil Innovation Award für die Entwicklung eines Additiv auf Edelmetallbasis. Kleidung und Bettwäsche für Krankenhäuser sollen mit diesem Produkt antimikrobiell ausgestattet werden, damit die Patienten besser vor Keimen geschützt werden. In Textilien eingearbeitet löst das Additiv AGXX eine katalytische Reaktion der Komponenten aus, die reaktiven Sauerstoff erzeugt. Nachgewiesen ist die antimikrobielle Wirkung gegen 130 versschiedene Mikroorganismen, die auch nach mehr als 100 Wäschen noch wirksam sein soll.

In der Kategorie New Concept haben das Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) und das Institut für Massivbau (IMB) an der TU Dresden einen Beton entwickelt, der unter Einsatz von Carbon eine Betoneinsparung von bis zu 28 Prozent ermöglicht. Das Biotech-Start-up Revoltech wird in dieser Kategorie für seinen veganen, vollständig recycelbaren Lederersatz aus Hanffasern namens „LOVR“ (ein Akronym für „lederähnlich, ohne Plastik, vegan, reststoffbasiert“) ausgezeichnet. Hanfabfälle aus dem industriellen Hanfanbau dienen als Ausgangsmaterial.

In der Kategorie New Technologies on Sustainability & Recycling werden Norafin Industries und das Aachener Start-up SA-Dynamics ausgezeichnet. Norafin Industries erhält den Preis für das neue Verfahren „Hydro Shape“ bei dem Fasern mittels Hochdruckwasserstrahlen zu einer 3D-Form verbunden werden. Dreidimensionale Strukturen von der Faser bis zum Endprodukt sind herstellbar. Das Start-up SA-Dynamics hat recycelbare Dämmtextilien aus biobasierten Aerogelfasern entwickelt. Die neuen Isolationstextilien aus Aerogelfasern, sollen sich auf Textilmaschinen verarbeiten lassen und zu über 90 Prozent aus Luft bestehen. Sie sollen in ihrer Dämmwirkung Dämmstoffen aus Kunststoffen oder Mineralfasern nicht nachstehen. t.me/prba.en-a.de

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